Sauna-Knigge

Verhaltensregeln für einen entspannten Saunabesuch

Der Besuch einer Sauna bietet viele gesundheitliche Vorteile und fördert die Entspannung. Damit sich alle Besucher wohlfühlen und die positiven Effekte voll ausschöpfen können, gibt es einige Verhaltensregeln, die beim Saunieren beachtet werden sollten.

Vorbereitung und Ausstattung

Vor dem Saunabesuch
Es mag selbstverständlich klingen, aber das Duschen vorab gehört zu den Grundanforderungen: Vor dem Saunieren sollte geduscht werden, um den Körper von Schweiß und Schmutz zu befreien. Dies fördert die Hygiene und erhöht das Wohlbefinden. Ebenfalls wichtig für das Wohlbefinden aller ist ein gepflegtes Äußeres. Das Motto „Come as you are“ / „so wie Gott Dich schuf“ spricht für Toleranz, die in einer öffentlichen Sauna ihre Grenzen hat. Vor allem ungepflegte Füße sind ein – wenn auch unausgesprochenes – „No Go“.
Schmuck und Uhren sollten abgelegt werden, da sie sich stark erhitzen können.

Ausstattung
Ein großes Saunahandtuch zum Draufsetzen und ein weiteres zum Abtrocknen nach dem Duschen sind empfehlenswert.
Badeschuhe sorgen für Sicherheit und Hygiene in den Nassbereichen.
Ein Bademantel kann für die Ruhepausen zwischen den Saunagängen genutzt werden.

Verhalten in der Sauna

Ruhige Atmosphäre
In der Sauna sollte Ruhe herrschen, um die Entspannung aller Gäste zu gewährleisten. Gespräche sind möglichst leise und dezent zu führen.

Respektvoller Abstand
Aus Respekt vor den anderen Saunagästen sollte ein angemessener Abstand eingehalten werden. Das Handtuch sollte groß genug sein, um den gesamten Sitzplatz abzudecken und Hautkontakt mit dem Holz zu vermeiden.

Korrekte Platzwahl
Beim Betreten der Sauna zunächst die unteren Bänke nutzen, wenn man sich nicht sicher ist, wie heiß es oben ist. Höhere Bänke sind für erfahrene Saunagänger geeignet, da dort die Temperatur intensiver ist.

Aufguss-Rituale
Aufgüsse sind eine beliebte Tradition. Wer einen Aufguss durchführen möchte, sollte dies vorher ankündigen und sicherstellen, dass alle Anwesenden einverstanden sind.
Die Verwendung von ätherischen Ölen sollte mit Bedacht erfolgen, da nicht jeder diese verträgt.

Nach dem Saunagang

Abkühlen
Nach dem Saunieren ist eine gründliche Abkühlung wichtig. Dies kann durch einen kurzen Aufenthalt an der frischen Luft und anschließendes Abduschen mit kaltem Wasser erfolgen. Die Abkühlung regt den Kreislauf an und schließt die Poren.

Ruhepausen
Zwischen den Saunagängen sollten Ruhepausen eingelegt werden, um dem Körper Zeit zur Erholung zu geben. Hierfür sind Ruhebereiche oder Liegen ideal.
Es wird empfohlen, mindestens 15 bis 20 Minuten Pause zwischen den Saunagängen einzuplanen.

Flüssigkeitszufuhr
Saunieren führt zu starkem Schwitzen, daher ist es wichtig, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Wasser, ungesüßter Tee oder isotonische Getränke sind ideal, um den Körper wieder zu hydrieren. Dem Thema Alkohol und Saunieren widmet sich ein separater Beitrag.

Allgemeine Etikette

Diskretion
In gemischten Saunen ist es üblich, ein Handtuch oder ein Saunakilt zu tragen, um sich zu bedecken. Die Nacktheit sollte diskret gehandhabt werden.

Hygiene
Das Saunahandtuch sollte immer so platziert werden, dass kein Schweiß auf das Holz tropft. Dies gilt sowohl für das Sitzen als auch für das Liegen. Darüber hinaus wird beim Sitzen das Handtuch so platziert, dass auch die Füße auf dem Handtuch abgelegt werden können.

Gesundheit
Bei Erkältung oder anderen gesundheitlichen Beschwerden ist es ratsam, auf den Saunabesuch zu verzichten, um sich selbst und andere nicht zu gefährden. Im Zweifelsfall sollte ein Arzt konsultiert werden.

Respekt und Rücksicht
Respektvoller Umgang mit anderen Saunagästen ist essenziell. Dies umfasst sowohl die Einhaltung der Ruhe als auch die Rücksichtnahme auf individuelle Komfortzonen. Sowohl laute Unterhaltungen als auch das Hören von Musik oder das Beanspruchen von zu viel Platz sind verpönt. Und auch wenn in Saunen allgemein die Freie Körperkultur gepflegt wird, fühlen sich manche Gäste unwohl beim Anblick von völliger Blöße, wohin gehend andere mit ihrem Körper vollkommen im Einklang sind und dies auch selbstbewusst zeigen wollen. Es versteht sich von selbst, dass hier Empathie und Taktgefühl gefordert ist, um jeden Raum zu geben, seine individuelle Komfortzone auszuleben, ohne andere darin zu beeinträchtigen.

Besonderheiten bei speziellen Saunatypen

Dampfbäder
In Dampfbädern ist es üblich, ein Handtuch unterzulegen, aber aufgrund der hohen Feuchtigkeit kann das Handtuch auf der Haut verrutschen. Darüber hinaus wird es schnell nass und für andere Saunagänge umbrauchbar. In manchen Dampfsaunen ist es daher üblich, die Sauna ohne Handtuch zu betreten. Hier gilt: Den Liege- bzw. Sitzbereich vor und nach der Nutzung mit Wasser abzusprühen.

Infrarotsaunen
Infrarotsaunen funktionieren anders als traditionelle Saunen. Hier ist es wichtig, die Gebrauchsanweisungen zu lesen und die empfohlenen Zeiten und Temperaturen zu beachten. Meist sind die Infrarotsaunen kleinere Kabinen, die alleine oder zu zweit genutzt werden. Gerade deswegen sollte auf die Nutzungsdauer geachtet werden, um andere Gäste nicht warten zu lassen.

Sonderfall Smartphone-Nutzung

Natürlich erheben wir mit diesen “Regeln” keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Zwar ist die Etikette allgemein gültig, doch gilt es die Regeln jeder Sauna-Stätte zu beachten. Diese können variieren. So ist es mittlerweile in vielen Thermen und Badeanstalten mit Sauna-Angebot Usus, das Smartphone überhaupt nicht zu benutzen. Dass keine Bilder gemacht werden, versteht sich aus Gründen des Datenschutzes von selbst. Vielen Betreibern geht es darüber hinaus um die entspannende Wirkung, sich zusätzlich zum Saunieren in den Pausen offline ganz sich selbst zu widmen.

Zusammengefasst: Ein Saunabesuch kann eine wunderbare Möglichkeit sein, Körper und Geist zu entspannen und die Gesundheit zu fördern. Durch das Einhalten der genannten Verhaltensregeln wird der Saunagang für alle Beteiligten zu einer angenehmen und respektvollen Erfahrung. Saunieren wird so zu einem entspannenden Ritual, das zu einem gesteigerten Wohlbefinden beiträgt.